Gerade wenn nur eine kleine Webseite mit einer minimalistischen, reduzierten Gestaltung gewünscht wird, denken Auftraggeber oft, dass das ja schnell gehen muss und deswegen logischereweise nicht viel kostet.
Das kann so sein, wenn man auf vorgefertigte Templates zurückgreifen darf, auch damit kann man schöne Ergebnisse erzielen. Wenn jedoch ein Auftraggeber eine kleine Webseite haben möchte, diese jedoch dennoch nach sehr individuellen Vorstellungen erstellt werden soll, muss auch hier das Design entwickelt werden. Bei einem minimalstischen Stil liegt Schwierigkeit in der Kunst des Weglassens.
Minimalistisch ist aber nicht gleich bedeutend mit wenig.
Minimalistisch heißt: so wenig wie möglich und so viel wie nötig.
Aber was ist denn nötig, fragt man sich da manchmal, auf was kann denn nicht verzichtet werden?
Eine Anleitung oder Richtschnur habe ich dafür leider auch nicht, primär sollten jedoch meiner Meinung nach die Elemente ihrer Bedeutung nach erfassbar sein und es auch in einem minimalistischem Design bleiben. Das heißt, dass Navigationspunkte auch als solche etwas hevorgehoben werden dürfen, dass ausreichend Absätze mit Leerraum für Lesepausen gesetzt werden und es auch ruhig mal zweispaltig sein darf. Aber das ist es nicht nur, denn auch die Quantität und Qualität von Farben spielen eine Rolle, vor allem dann, wenn trotz Minimalismus doch noch ein persönlicher, emotionaler und individueller Eindruck entstehen soll.
Manche mögen ja Wände ohne Bilder trostlos finden. Ich finde das Klare, Reine sogar reizvoller als die allem möglichen Tand behängten Weihnachtsbäume – aber eben auch nur wenn es richtig sitzt und das ist das Schwierige.
Individuelle Webseiten mit Contao
Das CMS contao erweist sich gerade bei individuellen Entwürfen als flexibel und wendig. Standardmäßig wird das Markup durch das template fe_page vorgegeben. Will man jedoch z.B. Webseiten mit Querstreifen erstellen, braucht man einzelne Sektionen. In Contao kann die fe_page mit ein paar Handgriffen einfach umgestrickt und angepasst werden. Über den Menüpunkt „Templates“ in der Seitenleiste wird eine Kopie der fe_page angelegt in der dann die Struktur der Webseute nach eigenem Vorstellungen verändert werden kann. Sofern man die Kopie auf diese Weise erstellt, ist man sicher, dass es bei einem update nicht überschrieben wird.
Gratulation. das ist eine schicke, kleine Seite geworden!
Und alle Achtung, dass Du Deinen (Euren gemeinsamen) Kampf um die beste Gestalt dokumentierst. Gerade bei einem vermeintlich so simplen, überschaubaren Projekt zeigt das besonders gut, wie falsch die Wahrnehmung des endgültigen Produkts oft ist: „Da ist ja nicht viel dran … das schüttelt der Grafiker mal kurz aus dem kleinen Finger und gut ist …“
Ganz im Gegenteil! Der Kreative geht viele Wege, die im Rückblick Sackgassen waren. Und denkt sich manchmal selbst: das hättest Du alles schneller haben können … Nein, hätte er nicht. Die Umwege sind nötig, um das Richtige vom Falschen abzugrenzen, aber auch, um die Ideen in Fluss zu bringen, und manchmal, vielleicht im angenehmsten Fall, auch einfach nur als Kommunikationsschritte auf dem Weg zum gestalterischen Konsens mit dem Auftraggeber.
Kreativität bedeutet nämlich nicht, den Stift aufs Papier zu setzen und das Endergebnis mühelos herausfließen zu lassen. Letzteres muss in den meisten Fällen hart erarbeitet werden. Nur dass die Wenigsten darüber reden – es entspricht ja nicht dem Hochglanzbild, das jeder Anbieter heute von sich zeichnen möchte. Oder muss? Da sind selbst die Werkstatt blitzblank und Zwischenergebnisse fast druckreif (sprich die letzte Version vor der endgültigen) … Wir sind leider nur zu anfällig für die Täuschung, die die Show- und Werbewelt so gerne züchtet. Alles ist easy: singen, Formel 1 fahren, und alles „Kreative“ sowieso … Und darum muss immer mal wieder gezeigt werden, wie es wirklich ist.
Was nun übrigens nicht heißt, dass Dein Weg das Tageslicht scheuen müsste, ganz und gar nicht! Trotzdem ist der endgültige Entwurf der reifste, und so soll es ja sein.
Hallo Ursula, vielen Dank für deine Zeilen. Du hast es mal wieder gut auf den Punkt gebracht. Ich frage mich immer wieder, wie ich den Entwicklungsprozess abzukürzen kann um schneller zum richtigen Ergebnis zu kommen. Aber wie ich es auch drehe und wende – bisher habe ich nichts gefunden. Es ist der Fluss, von dem du sprichst, der Prozess, der in Gang kommen will und das braucht einfach Zeit und Kommunikation. Niemand hat eine Glaskugel und irgendwas muss ja schlussendlich auch eine individuell erstellte Webseite von Template-Lösungen unterscheiden.
Auch uns gefällt dieser neue Webauftritt. Besonders interesant ist für uns als Laien, wie sich die einzelnen Stufen vom Entwurf bis zur fertigen Website entwickelt haben. Jetzt wissen wir, wie viel Detailarbeit auch in unseren Shopseiten steckt.
Besonders die Farbgestaltung ist Dir wieder bestens gelungen.
Entwurf 4 mit grün fällt mir mich aus dem Rahmen, wäre auch nicht meine Wahl gewesen. 10 und 11 hätten wohl nicht zu Frau Gehlhaar gepasst.
Aber Dagmar sagt ja auch immer, Jutta kann man blind buchen.
Hallo Michael – vielen Dank für das nette Kompliment. Wie Ursula schon sagte: manche Entwürfe dienen auch dazu um deutlich vor Augen zu haben, wo es nicht lang gehen soll. Und außerdem sehe ich immer schnell zu, dass ich wegkomme von grafischen Entwürfen. Man muss eine Seite auch immer am Monitor sehen und am „lebenden Objekt“ weiterarbeiten. Da tut sich immer noch einiges – war bei euch ja auch so ;-) LG – Jutta