Webdesigner sind überflüssig

Das sagte treffend keine Geringerer als David Ogilvy. Und heute gilt mehr denn je: In den immer enger werdenden Märkten muss man schon sehr gut und sehr professionell bellen können, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

In der Praxis ist jedoch oft so, dass Webdesigner beauftragt werden, weil die Webseite möglichst „schön“ sein soll – aber wer bestimmt denn eigentlich was „schön“ ist?

Natürlich ist es wichtig, dass man sich mit der eigenen Webseite gut repräsentiert fühlt, wie jedoch wäre folgender übrespitzter Fall zu lösen?

Ein 67-jähriger Firmeninhaber ist seit Jahren erfolgreicher Hersteller von trendiger Mode für junge Erwachsene und hat[nbsp] Modedesigner eingestellt, die am Puls der Zeit liegen. Er selber mag es lieber edel und gediegen, Löcher in Jeanshosen sind eigentlich gar nicht sein Ding. Wie würde wohl die Webseite aussehen, wenn man als Schönheitsmaßstab den Geschmack des Fabrikanten anlegen würde?

Ein Webdesigner muss die Technik beherrschen – ja – aber in erster Linie muss er Phantasie und Empathie haben. Denn das was im Webdesign zählt ist in erster Linie seine Fähigkeit sich in den Kunden bzw. dessen Zielgruppe hineinversetzen zu können. Er muss eine passende Idee finden können und diese Idee in das Medium Webseite umsetzen. Es mag wichtig sein, dass ein Webdesigner auch ein gutes Gefühl für Formen und Farben haben sollte, aber sein persönlicher Geschmack hat bei der Arbeit für einen Kunden so wenig zu suchen wie Fische Fahrräder brauchen.

Soweit bekomme ich bestimmt nickende Zustimmung von Auftraggebern.

Meine ketzerische Frage ist jedoch: Wie steht es denn bei Ihnen mit der Empathie für Ihre Zielgruppe?
Können Sie gut zwischen Ihrem eigenen Geschmack und dem, was Ihre Zielgruppe braucht, unterscheiden?
Wozu brauchen Sie einen Webdesigner? ;-)